„Mei, so schnell vergeht die Zeit!“
… ist der Satz, den ich als Kind am meisten gehasst habe. Vor allem wenn er aus den Mündern der Erwachsenen kam. „So ein Quatsch, die Zeit vergeht doch wie immer! 60 Sekunden in der Minute und 60 Minuten in der Stunde,  24 Stunden hat der Tag und nicht mehr und nicht weniger!“
Doch leider muss ich jetzt den Erwachsenen rechtgeben. Es sind schon 5 Monate rum und damit hab ich die Hälfte meines Freiwilligendienstes hinter mir! Und doch kommt es mir so vor, als wär ich doch gerade erst aus dem Flugzeug gestiegen. „Mei, so schnell vergeht eben die Zeit!“

Es ist also soweit, zur Halbzeit zu pfeifen, Zwischenbilanz zu treffen, durchzuschnaufen, eine Halbzeitpause einzulegen und Kraft für die zweite Hälfte zu sammeln!
Genau das konnte ich auf dem Zwischenseminar in Sambia!
Wir, also alle Volontäre der Organisation Don Bosco Volunteers, die in Afrika unterwegs sind, trafen uns in der Hauptstadt Sambias, Lusaka, zum einwöchigen Seminar!

Die Vorfreude war groß! Sambia! Nochmal eine ganz andere Seite von Afrika, nämlich den Südosten, entdecken! Insgesamt waren wir 15 Volontäre aus den Einsatzländern Sambia, Ruanda, Uganda, Malawi, Ghana, der Elfenbeinküste und natürlich aus Benin plus zwei Organisatoren, die extra aus Deutschland anreisten.

Doch was macht man so auf einem Zwischenseminar?

Die ersten drei Seminartage konzentrierten sich auf das vergangene halbe Jahr. Wir zeichneten eine Erlebniskurve mit Up´s und Downs der vergangenen fünf Monate und öffneten „brodelnde Kochtöpfe“ mit Problemen oder Konflikten. Anhand eines psychologischen Models versuchte wir, den Blick zu wenden und Lösungsansätze für unsere Probleme zu finden.
Es blieb genug Zeit, um sich mit den anderen Volontären auszutauschen und mal wieder richtig viel deutsch zu reden. Außerdem stellte ich fest, dass jeder, so unterschiedlich die Projekte auch sind, irgendwie doch mit ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen hat und die gleichen Erfahrungen macht.

Nach einem entspannten Pausentag am See mit Kanu fahren, Wasserschlacht und anschließendem Grillen…

…begann auch schon die zweite Seminarhälfte, in der die uns noch bevorstehende Zeit im Vordergrund stand. Jeder erstellte für sich selbst einen „Masterplan“ für die restlichen 6 Monate, wir diskutierten über gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und tauschten gegenseitig Spiele, Bastelideen und Lieder aus.
Abgerundet wurde unser Zwischenseminar mit einem von uns gestalteten Gottesdienst, in dem die mitreißenden Don- Bosco- Songs rauf und runter gesungen wurden!

Mir persönlich hat das Seminar total geholfen! Zum einen um festzustellen, dass jeder andere Volontär genau die gleichen Erfahrungen macht wie ich, zum anderen ist mir aber auch bewusst geworden, was für ein Glück ich in Benin mit meinem Projekt habe und wie gut es mir hier geht. Es war eine tolle Seminarstimmung! Alle inspirierten und motivierten sich gegenseitig, sodass wir jetzt voller neuer Ideen und Ziele in die zweite Hälfte starten können!

Zwischenseminar vorbei, und jetzt?

Na klar, Urlaub! Wenn man schon mal in Sambia ist, muss man das doch ausnützen!
Denn dort gibt es auch ziemlich was zu sehen. Die Victoriawasserfälle an der Grenze zu Simbabwe gehören weltweit zu den 7 größten Naturwundern. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Deshalb verbrachten wir anschließend noch eine knappe Woche dort!
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Aber seht selbst…

Klar, dass dieses Naturspektakel auch dementsprechend viele Touristen anlockt. Von Bunge-Jumpen, über Rafting bis Baden im Wasserfall- Pool (in einem Becken direkt kurz vorm Abgrund) ist hier alles dabei. Dafür muss man natürlich auch dementsprechend blechen! Wir Volontäre hingegen haben dann doch lieber die Spar-Variante genossen… Im Liegestuhl am Pool entspannen und zur Feier des Tages Pizza bestellen!

Wie ist eigentlich Sambia?

Außer der Wasserfälle und der Hauptstadt Lusaka, hab ich leider nicht viel von dem Land gesehen. Trotzdem sind mir viele Unterschiede zu Benin sofort aufgefallen.
Sambia wirkte auf mich geordneter, sauberer, teurer, viele Menschen tragen europäische Klamotten, es gibt sogar die Riesensupermarktkette SPAR, man findet Fastfood, Klamottenläden mit festen Preisen und Rittersport-Schokolade! 😉
Der kurze aber lohnende Eindruck von Sambia war in jedem Fall ein tolles Abenteuer!

Ich hoffe du hast einen kleinen Einblick in meine Erlebnisse bekommen und kannst es dir ein bisschen vorstellen!

Sei lieb gegrüßt und genieß den Winter für mich mit!

Deine Vroni