Hallo Welt,

hier kommt mal wieder ein kleines Update von uns beiden.
Nachdem wir nun in den ersten Monaten diesen Jahres viel gereist sind, sind wir nun seit Ende März endlich wieder beide zusammen in der Einrichtung.

Seit Januar hat sich unser Tagesablauf etwas verändert und wir übernehmen mehr Aufgaben, sodass wir über den Tag ziemlich viel zu tun haben. Wir geben noch immer morgens und abends Unterricht, aber zudem sind wir nun auch verantwortlich für die Bäckerei und das ist ganz schön viel Arbeit. OLYMPUS DIGITAL CAMERAMorgens heißt das zum Beispiel oftmals, sich erstmal auf die Suche nach den Jungs zu begeben und sich dann irgendwas zu überlegen, wie man sie in die Bäckerei gelotst bekommt. Wir helfen auch richtig beim Backen mit und bei 40°C Außentemperatur kann man sich ungefähr vorstellen wie warm und anstrengend das meistens ist. Es hat aber auch ein paar Vorteile, für die Bäckerei verantwortlich zu sein. SAMSUNG CSCSo können wir auch mal mit den Jungs experimentieren und verschiedenste Kuchen backen. So gab es schon einen Mandelkuchen nach dem Rezept von Evas Oma, einen leckeren Marmorkuchen, einen holländisch – deutschen Apple-Pie, zu Ostern einen Sandkuchen und zwei sehr improvisierte Torten zum Geburstag unseres Bruders.20170412_181835

Mitte dieses Monats stand natürlich noch Ostern an. Es war natürlich ein wenig anders als bei uns in Deutschland. Einen „Jesus-Schauspieler“ auf dem Kirchdach IMG-20170416-WA0041zum Gloria, blinkende Lichterketten, die die komplette Kirche, Bäume – einfach alles – umgaben und ein riesges Feuerwerk zum krönenden Abschluss, kann bestimmt auch keine deutsche Kirche zur Osternacht vorweisen. Da haben wir beide sehr viel an Zuhause denken müssen und unser Osterfest zusammen mit unseren Familien vermisst. Ein wenig Tradition musste aber doch eingehalten werden und so haben wir unserer ganzen Kreativität freien Lauf gelassen und uns gegenseitig in unserem winzig kleinen Zimmer selbstgebastelte Osternester versteckt. 20170416_020734Sarah hat ihres im Weihnachtsstern gefunden. Den haben wir etwas länger hängen lassen, weil er so gemütliches Licht gibt. Wer kann also schon von sich behaupten, sein Osterkörbchen in einem Weihnachtsstern entdeckt zu haben :).

Letztes Wochenende sind wir dann noch zu einem Meeting in Vishakapatnam (das liegt am Indischen Ozean) mit all den anderen Volontären dieser Provinz gefahren. Nach einer zwölfstündigen, leider schlaflosen Busfahrt über Nacht, kamen wir in der kleinen süßen (zumindest für indische Verhältnisse) zwei Millionen Stadt an. Nach einem kurzen Auffrischen und Frühstück ging es dann für uns schlaflos weiter mit Erfahrungsaustausch, Volleyballtunier mit den Jungs aus der Einrichtung dort, einem Kulturprogramm und einem riiieeeessiiigen Lagerfeuer, das sogar mit typisch europäischen Stockbrot gekrönt wurde. Es war ein wunderschöner Abend.

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Endlich hatten wir das einzig schattige Plätzchen am Strand gefunden- unter einem Dornbusch: )

Die nächsten zwei Tage haben wir die meiste Zeit am Strand verbracht. Der relativ starke Wind ließ uns die Hitze auch nicht mehr so schlimm vorkommen. Da die Luftfeuchtigkeit dort vor Ort so hoch ist, schwitzt man sonst auch ohne etwas getan zu haben. So haben wir auch gleich das Klima Hyderabads zu schätzen gelernt, auch wenn es hier, wie schon erwähnt, um die 40°C heiß ist, sodass wir oft müde sind, da wir auch nachts nicht so gut schlafen können. Unser bester Freund ist im Moment unser Ventilator an unserer Zimmerdecke!

 

Vor ca. zwei Wochen haben die Sommerferien hier begonnen und heute am 1. Mai beginnt das Summercamp in allen vier Navajeevan-Einrichtungen in Hyderabad. Es geht einen Monat lang. Gestern sind wir in die Mädcheneinrichtung umgezogen, wo wir nun vier Wochen mit den Mädels verbringen werden. Das wird nochmal eine ganz andere Erfahrung werden und wir sind schon sehr gespannt und freuen uns, noch einmal andere Aufgaben, wie z.B. Bastelunterricht, wahrnehmen zu können.

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Ja so sah der Unterricht nicht selten aus… Nach Lernen ist unseren Jungs bei diesen Temperaturen einfach nicht zu Mute! Es wird viel lieber rumgeblödelt…

Es wäre gelogen, wenn wir hiermit den Eintrag beenden würden, ohne zu erwähnen, dass nicht alles immer so rund läuft, wie wir uns das gedacht haben. Gerade die letzten Tage und Wochen waren nicht leicht für uns und es gab Momente, da wollten wir nur nach Hause. Zum einen gibt es zwischen uns und einem Priester ein paar Meinungsverschiedenheiten, die dazu geführt haben, dass wir uns allgemein im Umgang mit ihm nicht mehr wohlgefühlt haben. Zum anderen waren unsere Jungs in den letzten Wochen sehr sehr unmotiviert im Unterricht und es ist gar nicht so leicht 15 Jungs, die nur schlafen oder rausrennen wollen, zu irgendetwas Sinnvollem zu bewegen. Das war oftmals ganz schön frustrierend, ermüdend und anstrengend! Geduld und Ruhe zu bewahren, war das A und O. Allerdings waren wir da nicht immer so erfolgreich, wie wir uns das gewünscht hätten. Wir hoffen, dass sich die Lage nach dem Summercamp etwas entspannt.

Doch wenn uns die Jungen sagen, wie sehr sie uns vermissen werden, ist der Ärger auch schon wieder verflogen 😉 Wie wird das nur bei unserem richtigen Abschied im August werden?!?!? Wir werden sie, dass steht auf jeden Fall fest, ganz schön vermissen!

Liebe Grüße aus dem heißen Hyderabad

Eva und Sarah20170409_182142

PS: Das Tagebuch von unserem Urlaub ist leider immer noch nicht ganz beendet. Während unseres Zwischenseminars in Mumbai haben wir einen kleinen Werbespot für ein Voluntariat mit Don Bosco Volunteers gedreht. Falls ihr euch dafür interessiert, klickt einfach hier (darunter ins Weiße): https://www.youtube.com/watch?v=477PynbIiuk

Werbespot "Macht was Sinnvolles" von Don Bosco Voluteers: