mit meinen Schülern :)

mit meinen Schülern 🙂

Lange habe ich damit gewartet, ein reinen Blogartikel nur über den Alltag in meinem Projekt zu schreiben. Das liegt daran, dass es hier so richtigen Alltag kaum zu geben scheint: Immer wieder kommt irgendein Fest, die dazugehörigen Proben, Prüfungen, Feiertage oder Ferien dazwischen. Da ich euch von all diesen Dingen aber schon oft und ausführlich berichtet habe und außerdem nun das erste Mal, seit ich hier bin, eine volle Schulwoche laut Stundenplan hinter mir habe, wird es jetzt allerhöchste Zeit 😉

Seit wir aus dem Urlaub zurück sind haben sich viele Dinge verändert – kleinere und größere. Die wohl größte Veränderung ist, dass wir neue Klassen bekommen haben, die wir zu zweit oder manchmal auch alleine unterrichten. Unsere SchülerInnen in diesen neuen Fächern Handwriting (so etwas wie Schreibschrift- / Schönschreibunterricht), Drawing und Games (wie eine Mischung aus Sport und Pausenbetreuung als extra Schulfach) sind in der zweiten, dritten und vierten Klasse.

bei den Games ist zwischen dem vielen Rennen eine kleine Verschnaufspause ab und zu auch ok ;)

bei den Games ist zwischen dem vielen Rennen eine kleine Verschnaufspause ab und zu auch ok 😉

Die Kinder halten uns ganz schön auf Trab und vor allem anfangs war es oft chaotisch, doch ich habe das Gefühl, mit jeder Schulstunde lernen wir wieder ein bisschen mehr über das Unterrichten dazu. Eine Herausforderung bedeuten für uns die Größe der Klassen (die 3. beispielsweise umfasst über 45 SchülerInnen) und ihre mangelnden Englisch- bzw. unsere mangelnden Khasikenntnisse. Außerdem sind den Kindern unsere Unterrichtsmethoden oft fremd und so müssen wir uns ihren Respekt nach und nach auf eine andere Art und Weise verdienen, als sie es teilweise von ihren anderen LehrerInnen gewohnt sind. Doch das Unterrichten gefällt mir auch total gut – jede schön und besonders gut erledigter Aufgabe macht einen stolz und jedes Lächeln, an dem man merkt, dass sich die Kinder freuen, einen glücklich 🙂

Meister im Posen sind sowohl die Jungs als auch die Mädls

Meister im Posen sind sowohl die Jungs als auch die Mädls

Die Computer-Classes fangen jetzt erst seit ein paar Tagen wieder an, nachdem die Räumlichkeiten in die Schule umgesiedelt wurden (davor waren sie im Konvent). Das hat für uns bedeutet, alle Computerteile durchzuchecken und zusammenzubauen. Es ist schön, jetzt zur Abwechslung auch wieder die Größeren zu unterrichten!

Während der Study Time wechseln Lotte und ich uns jetzt immer ab: Eine betreut wie immer das Lernen und hilft ab und zu bei kleineren Fragen, die andere bietet in einem anderen Raum eine Art Mathe-Workshop an, zu dem kommen kann, wer will – egal ob es zum Erklären der Hausaufgaben, dem Lernen vor Tests oder einfach nur zur Wiederholung dient. Das macht uns beiden super viel Spaß, denn jedes Mädchen, das kommt, ist freiwillig da und somit viel motivierter, etwas zu lernen, als es in einer normalen Klasse oft der Fall wäre. Außerdem kann man natürlich viel besser auf die Einzelne eingehen. Diese Neuerung war unser eigener Vorschlag, da leider im Normalfall der Unterrichtsstoff in der Schule kaum oder gar nicht erklärt wird – die Mathe-Stunden bestehen, anders als wir es meistens aus Deutschland kennen, zu 99% aus Abschreiben. Das bringt natürlich vor allem bei einem so wichtigen Fach wie Mathe auf Dauer überhaupt nichts. Deswegen gibt es auch oft sehr viel Wiederholungsbedarf, vor allem beim „Grundwissen“. Diese eineinhalb Stunden gehen also ‚rum wie nichts und die große Dankbarkeit sowie jedes Aha-Leuchten in den Augen der Mädls ist unglaublich erfüllend!

Als wir zurückgekommen sind von unseren Reisen haben uns eine Menge neuer Mädls erwartet. Es gilt also mal wieder, viele neue Namen und die Kinder dazu mit jedem Tag Stück für Stück ein bisschen mehr kennenzulernen. Viele von ihnen habe ich schon jetzt unglaublich in mein Herz geschlossen und könnte sie mir gar nicht mehr aus dem Projekt wegdenken!

zwei der Mädls abends beim Kaufladen-Spielen

zwei der Mädls abends beim Kaufladen-Spielen

Statt den Tee wie zuvor zu zweit in unserem Zimmer zu trinken bzw. zu essen, haben wir angefangen, uns jeden Tag zur Tea Time der Mädls ‚raus zu ihnen zu setzen. Dort haben wir viel Zeit zum Quatschen, Rumblödeln, auch für längere Gespräche oder einfach zum „Zuhören“ bei ihren Unterhaltungen in ihren Muttersprachen. Danach können wir bis zum Rosenkranz noch mit den Mädls spielen, die gerade Lust dazu haben und schon fertig mit dem Waschen sind.

Auch Wassertragen wird zu dieser Zeit erledigt, seit Januar gibt es hier nämlich wegen Regenmangel fast durchgehend kein fließendes Wasser mehr. Das bedeutet, dass viele Eimer geschleppt werden müssen: zum Kochen, Trinken, Waschen, Putzen und auch z.B. für die Klospülung. Inzwischen sind also auch wir Meister im Wasser-aus-dem-Brunnen-holen und dem Tragen und auch viel sparsamer mit dessen Umgang geworden. Seit gestern kommt aber wieder Wasser aus der Leitung, vielleicht haben wir Glück und das bleibt so! Die Stromausfälle werden langsam wieder häufiger und so gewöhnen wir uns wieder an so manche Stunden bei Kerzenlicht. Dabei wie auch beim Wasser fällt mir immer wieder auf, wie leicht und schnell man sich an solche Dinge gewöhnt, die einem in Deutschland total krass vorgekommen wären! Dass auch die Trockenzeit allmählich ihr Ende findet freut uns besonders deswegen, weil der Regen die Landschaft hier wieder noch grüner macht, als sie im Moment eh schon ist.

So, das war’s dann mal wieder;) ich hoffe, ihr habt durch diesen Blogeintrag einen besseren Einblick in den Alltag meines Lebens hier bekommen!

endlich unser erster Besuch! mit Anna & Marie in Cherrapunjee :)

endlich unser erster Besuch! mit Anna & Marie in Cherrapunjee 🙂

unsere Klassen bei den Sports-Competitions (letzte Woche)

unsere Klassen bei den Sports-Competitions letzte Woche

bei den Sports Competitions legten manche Schüler unglaublich gute Leistungen hin!

manche Schüler legten beeindruckende Leistungen hin!

natürlich wird von allen Seiten kräftig angefeuert, meist natürlich das eigene Haus (jeder Schüler ist einem der vier "Häuser" zugeteilt)

natürlich wird von allen Seiten kräftig angefeuert, meist natürlich das eigene Haus (jeder Schüler ist einem der vier „Häuser“ zugeteilt)

ich gehöre zum Red House

ich gehöre mit zum Red House