Lukas in Uganda

Ein Jahr in Ostafrika

Die Zeit rennt

Hallo liebe Blogleserinnen und Blogleser,

ich hatte mir ja eigentlich vorgenommen, eine kleine Blogreihe zu schreiben! Allerdings ist der letzte Blogeintrag schon wieder zwei Monate her. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell und es tut mir Leid, dass die Blogeinträge immer ein bisschen zu kurz kommen.

In Bombo läuft alles wie immer. Ich habe zwar „offiziell” immer noch so wenig Arbeit wie zuvor, langweilig ist mir aber trotzdem nie. Ich habe sehr viele Wege gefunden, mich selbst sinnvoll zu beschäftigen. Zum Beispiel damit, mir selbst Luganda beizubringen. Das ist die Sprache in Zentral-Uganda. Es ist zwar nicht ganz einfach, macht aber unglaublich viel Spaß. Vor allem, weil sich die Leute und Kinder einfach total freuen, in ihrer Muttersprache angesprochen zu werden. Außerdem wird man auch ganz anders wahrgenommen und bekommt beim Feilschen viel bessere Preise ;). Ansonsten sind es viele verschiedene kleine Dinge, die so mit der Zeit anfallen und die mich immer ganz gut beschäftigen.

Neue Deko

Ich habe ein paar Spiele gemacht, das Oratorium dekoriert und verbringe viel Zeit mit den Kindern. Im letzten Monat habe ich auch die Bewerbungen für die Unis fertig gemacht: Ich habe mich für Soziologie und Politikwissenschaften an der Goethe-Uni Frankfurt beworben, und für globale und transnationale Soziologie an der Uni Duisburg/Essen.

Games

Soweit zur aktuellen Situation in Bombo, jetzt wieder zurück zu Berichten über die letzte Zeit.

In den letzten Schulferien, das war Ende Mai, war ich zweieinhalb Wochen in Ruanda. Ich war erst einmal fast zwei Wochen bei Lina und Valentina im Projekt in Rango, wo ich sie bei der Arbeit mit den Straßenkindern unterstützt habe. Das war wieder eine sehr schöne Erfahrung, weil ich ihnen wirklich gut helfen konnte. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dabei mitzuhelfen, den Kindern Mathe und Englisch beizubringen, auch wenn man alles irgendwie mit Händen und Füßen erklären musste. Nach schwerem Abschied bin ich dann zurück nach Kigali gefahren, der Hauptstadt von Ruanda.

lv

Dort fand ein Skatecontest statt und ich habe mich ca. 4 Tage früher mit meinen Freunden aus Kampala getroffen. Wir waren jeden Tag dort zusammen im Skatepark skaten und hatten jede Menge Spaß dabei, uns auf den Contest vorzubereiten. Am Abend vor dem Contest bin ich dann leider dummerweise umgeknickt und konnte am nächsten Tag nicht mitfahren, habe aber dafür in der Jury gesessen. Das war auf jeden Fall eine besonders schöne, bedauerlicherweise wieder viel zu kurze Zeit in Ruanda und anschließend ging es mit dem Bus auf holprigen Pisten 650 km zurück nach Bombo.

group

Wieder in Bombo angekommen, ging dort der Alltag mit den Kindern und Schülern weiter, die sich gefreut haben, dass ich endlich zurück war.

Als nächstes stand der Märtyrertag an, das größte christliche Fest in Uganda. Ich hatte schon einmal in einem der ersten Blogs (im November) von dem Schrein der Märtyrer erzählt und davon, wie das Christentum nach Uganda kam. Auf jeden Fall werden an diesem Tag die Märtyrer verehrt und gefeiert, die für ihren Glauben gestorben sind. Das Ganze findet in Namugongo statt, was etwas außerhalb von Kampala liegt. An diesen Tag kommen über zwei Millionen Menschen am Schrein zusammen, die von überall dort hin pilgern, manche sogar aus Kigali und Nairobi (das sind ca. 650 km).

Wir sind mit einer Gruppe von Schülern aus Bombo nach Namugongo gelaufen, was zum Glück nur 30 km sind, sich aber trotzdem ganz schön gezogen hat. Mittags um zwei sind wir mit ca. 50 Schülern losgelaufen, unterwegs hat sich dann eine schnellere Gruppe abgetrennt, in der ich auch mit dabei war. Anfangs waren wir in der Gruppe zwölf, als wir dann die Hauptstraße erreichten, konnten vier nicht mehr weiterlaufen und haben einen Bus genommen und noch etwas später haben vier weitere aufgegeben. Am Ende sind wir nur noch zu viert gegen ca. 20:00 Uhr in Namugongo angekommen, wo wir dann in der Community geschlafen haben. Der Rest der Schüler kam ca. zwei Stunden später als wir an.

In Namugongo habe ich Lina und Valentina wiedergesehen, die Uganda auch gerne kennenlernen wollten. Mit den beiden war ich in der darauf folgenden Woche viel unterwegs: Als erstes sind wir nach Kamuli (eine andere Don Bosco Community) gefahren. Auf dem Weg dort hin haben wir uns die Quelle des Weißen Nils nicht entgehen lassen.

Nil

Smile

Schließlich waren wir noch im Murchison Nationalpark weiter nordwestlich und haben dort den spektakulären Wasserfall gesehen, den ich extrem beindruckend fand. Der Nil fließt dort mit riesiger Geschwindigkeit durch eine nur sechs Meter breite Schlucht in ein über vierzig Meter tiefer liegendes, tosendes Becken und die Kräfte, die dabei frei werden, sind einfach unglaublich und atemberaubend.

waterfall

goup

Außerdem haben wir dort Giraffen, Elefanten, Antilopen, Büffel und auch Nilpferde gesehen. Lina und Valentina blieben noch kurz bei uns in der Einrichtung in Bombo und sind ein paar Tage später weiter nach Tanzania gefahren, um dort Urlaub zu machen.

Giraffe

ele

antilo

Vor ein paar Wochen war ich wieder in Kamuli, eigentlich nur für eine Nacht, um dann am nächsten Tag mit Father Goudance auf eine Abschlussfeier seines Bruders zu fahren. Aber es kam anders, denn hier kommt immer alles anders, als gedacht. Ich traf Dominique, der mich einlud, bei der Einweihung einer Autowerkstatt für die Ausbildungsstätte dabei zu sein, es fand eine coole Gartenparty statt, mit vielen neuen Gesichtern, was mich gefreut hat, denn ich habe hier schon viele tolle Leute kennengelernt.

Es ging dann gerade so weiter, denn Sven hat seinen Geburtstag mit Father Goudance und Father Pascal und uns allen in Bombo gefeiert. Also, wie ihr seht, wird hier echt viel gefeiert, gelacht und in geselliger Runde Zeit miteinander verbracht.

Allmählich merke ich wie die Zeit rennt: In knapp sieben Wochen geht mein FSJ schon zu Ende. Ich melde mich aber sicher noch mal.

Danke fürs Lesen, bis zum nächsten mal, euer Lukas

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1 Kommentar

  1. bsteilmann

    Spannender Bericht, mein Bester. Vielen Dank. Bis demnächst in Bonn.
    Benedict

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