Buenas,

zur Weihnachtszeit wird man in Deutschland häufig zu Spenden aufgerufen, da man auch den Menschen etwas geben möchtet, bei denen die Weihnachtszeit vielleicht nicht mit all den Dingen bereichert wird, die für uns schon ein fester Bestandteil sind.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich drei Wochen vor meiner Abreise bei uns in der Pfarrkirche St. Peter und Paul mit Alica zusammen um Spenden für unsere Projekte gebeten habe. Das damals eine doch so große Summe durch die Kollekte zusammen gekommen ist, hätte ich nicht erwartet im Voraus!
Allerdings freue mich berichten zu können, dass mit diesem Geld für drei Jugendlichen im Alter von 18 Jahren die Möglichkeit geschaffen wurde, an einem Bewerbungsverfahren für ein vom Staat gefördertes Studium teilzunehmen. Zwei der drei Jungs wohnen auch im Barrio „Carpinelo“, in welchem ich arbeite. Der Dritte ist ein Internatsschüler im „Ciudad Don Bosco“, sodass ich die angehenden Studenten regelmäßig sehe. Der Termin für die erste anstehende Prüfung wird in ca. zwei Monaten sein, sodass ich dann von positiven und/oder negativen Neuigkeiten berichten kann!

Eine negativere Nachricht musste ich vor gut einem Monat zur Kenntnis nehmen, als eine Mutter während der Aktivität mit den Jugendlichen zu uns kam und uns von Problemen mit der Unterkunft ihrer Familie berichtete. Als ich mit zwei Mitarbeiterinnen in der Mittagspause von der Frau zum Haus geführt worden war, mussten wir feststellen, dass die starken Regenfälle in der vorherigen Nacht die Holzkonstruktion des Hauses zerstört hatten und die Hütte in sich zusammengebrochen war. Verletzt wurde dabei zwar niemand, allerdings sind viele Gegenstände zu Bruch gegangen und die Familie wirkte verzweifelt.
Die Mitarbeiterinnen fertigten einen Bericht an und sicherten der Familie Hilfe zu, was die Gemüter deutlich beruhigte. Zum Abschluss meinte der Vater zu mir noch, dass es ja schlimmeres gäbe, was mich doch beeindruckt hat.

Das war unser Blick auf den Hang

Das war unser Blick auf den Hang

Der Vater der Familie

In diesem Fall habe ich zunächst an mein Spendenkonto gedacht, allerdings wurde mir erklärt, dass man seitens Don Boscos ungern spendet in solchen Situationen. Stattdessen wurde der Familie ein Kredit zur Verfügung gestellt, um eine neue Unterkunft zu errichten. Dieses Geld soll aber auch wieder nach und nach zurückgezahlt werden und mehr als „Starthilfe“ gesehen werden.
Mit den Spenden von meinem Spendenkonto werde ich versuchen im neuen Jahr ein nachhaltiges Projekt unterstützen, welches Talente der Jugendlichen gezielt fördert sowie ihne hillft im Berufsleben schneller Fuß zu fassen. Genauere Informationen werden dann aber noch folgen!

Um den Kindern und Jugendlichen auch ein kleines Geschenk zu bereiten, wird neben Fördergeldern auch der Gewinn des „Roperos“ genutzt. Dies ist eine Art Flohmarkt, bei dem größtenteils Kleidung für wenig Geld im Barrio angeboten wird. Der Ansturm war in den letzten Jahren groß auf die gespendeten Materialien, sodass ich gespannt auf diesen Freitag bin!

Bis bald,
Niklas