Kaum zu glauben, doch am Karnevalsdienstag wurde auch am anderen Ende der Welt, auf der Insel Osttimor, in dem kleinen Dorf Venilale, in dem Waisenhaus „Sao Domingos Savio“ in den Bergen Karneval gefeiert!

Alle Kinder, die Novizinnen und ich bereiteten kleine lustige Beiträge vor. Es wurde also getanzt, gesungen, geschauspielert und vor allem… gelacht! Bei den Verkleidungen habe ich gelernt, dass es egal war, wie man aussah – Hauptsache bunt und verrückt!

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Der kleine karnevalistische Nachmittag war also eine Möglichkeit, kleine Prinzessinnen, gefährliche Piraten, junge Männer mit weißen Bärten und andere seltsame Personen zu treffen,  die zusammen mit den Ordensschwestern ausgelassen gefeiert und getanzt haben.

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Am nächsten Tag war damit Schluss, denn es war Aschermittwoch.

Der Tag begann mit dem Frühstuck. Doch einiges war anders: Es gab nur trockenes Brot zu essen und einige der Schwestern gaben sich nur mit einer Tasse heißem Wasser zufrieden. Außerdem wurde zu meinem Erstaunen kein Wort geredet. Dies war ein großer Kontrast zu den sonst sehr angeregten und lustigen Gesprächen. Ich saß also schweigend da und ein leicht panischer Gedanke bildete sich in meinem Kopf: „Wie soll ich die Fastenzeit überleben?!“ und „Ich brauche eine weitere Nahrungsquelle!!!“

Nach dem Frühstück gingen wir alle langsam und schweigend zur Messe. Es war eine große Erleichterung, dass sich die Mädchen vom Waisenhaus ganz normal verhielten! Die Messe war sehr feierlich und wir erhielten  alle das Aschekreuz.

Nun sind wir bereits mitten in der Fastenzeit und ich kann sagen: „Mir geht es gut! Ich bin nicht verhungert!“. Nach Aschermittwoch wurde wieder am Essenstisch geredet und es wurden auch alle satt!

Die Schwestern haben einen Fastenplan zusammengestellt. So wird eine Woche nach dem Essen auf Früchte verzichtet, eine Woche lang gibt es abends neben dem Reis nur eine Sorte von Blättern zu Essen…

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Außerdem feiern wir jeden Freitag alle zusammen den Kreuzweg! Wir treffen uns an verschiedenen Orten in Venilale  und  wandern dann betend zur Kirche. Ich freue mich immer darauf, da alle Leute aus dem Dorf zusammenkommen, um gemeinsam zu beten und zu singen.

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So langsam kommt auch Ostern immer näher und wir sind fleißig dabei während der Flötenstunden Kirchenlieder einzuüben! Der nächste Auftritt: Palmsonntag!

Ich wünsche Ihnen und Euch allen eine besinnliche Fastenzeit.