In diesem Blog-Artikel möchte ich euch von meinem ersten Ausflug erzählen. Am Ende dieses Artikels werde ich auf Fragen eingehen und von Sachen erzählen, die ich bisher noch nicht erwähnt habe.

Unser Trip in das DonBosco Projekt in Salem:

Am Freitag, den 25. November, sind wir früh morgens mit dem Zug nach Salem gefahren. Die Zugfahrt war recht entspannt,, obwohl wir 3 Stunden fahren mussten. Es war schön,  endlich mal richtig was von Indien zusehen, denn bisher sind wir noch nicht wirklich groß herum gekommen. Unser Projekt liegt zwar in der Stadt, und wir haben schon das ein oder andere Mal eine Shoppingtour ohne einheimische Begleitung eingelegt, doch gibt es dort nicht wirklich viel zu sehen. Außerdem ist es in der Stadt durchgehend laut und die Luft ist versmogt. Beim Zug Fahren sah man zur Abwechslung mal etwas Natur. Auch sahen wir viele Männer in der Hocke in der Nähe der Schienen sitzen. Zuerst vermuteten wir, dass es sich um eine Art Morgen Yoga/ Workout handelte, bis uns klar wurde, dass  jene einfach nur ihr morgendliches Geschäft abwickelten. In Salem angekommen, wurden wir von unseren Volontär-Freundinnen, Anna & Marie, abgeholt. Vom Bahnhof aus brauchten wir noch mal 20 Minuten bis wir schließlich in dem DonBosco Care Home für Aids kranke Jungen ankamen. Dort wurden wir sehr herzlich von den kleineren Jungs willkommen geheißen, mit einem Willkomens-Song und schönen Blumen.

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Unser erster Eindruck galt dem schönen Gelände mit großem Freiraum und dem vielen Grün. Die Jungs kannten uns schon von dem Childrensday und hatten uns schon Spitznamen gegeben. Mich nannten sie Nuddles, wegen meiner Haare. Und aus Fabian wurde Babien = Baby. Als Nächstes frühstückten wir sehr fein. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Mädchen zu ihrer Tamil Lehrerin. Viel lernten wir nicht, den die Unterrichtszeit verbrachten wir damit uns auf Englisch zu unterhalten und Tee zu trinken. Ein zweites Frühstück  gab es dort praktisch auch noch. Eine Unterrichtsstunde ganz nach meinem Geschmack! Daraufhin spielten wir in dem Projekt mit den Kindern Volleyball/Basketball/Völkerball. Nachmittags spazierten/kletterten wir den Berg unmittelbar hinter dem Projekt hinauf und genossen die Aussicht.

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Auf jeden Fall war es ein sehr schöner Tag. Beim Abendessen steckte uns der dortige betreuende Father heimlich ein paar Bier zu. Das war das zweite Bier das ich seid 3 Monaten getrunken habe! Es ist nicht so, dass es nicht okay wäre wenn wir uns ein Bierle hin und wieder gönnen würden. Dennoch müssen wir als Voluntäre mit gutem Beispiel voran gehen. Außerdem wird den Kindern generell immer geprädigt wie schlimm und schlecht Alkohol ist, weshalb es sehr sehr blöd wäre, wenn die Kinder mitbekommen würden wie wir trinken. Deshalb lässt man es sein.  Bier ist das, was ich bisher als einziges vermisse. Aber man kann ja nicht alles haben… Am Ende des Tages entdeckte ich eine mir bisher unbekannte Affenart, die so mancher als Sackgesichtaffe identifizieren würde.

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Am folgenden Tag fuhren wir früh morgens auf einen Berg in der Umgebung, namens Yercaud. Father Daniel organiesierte uns netterweise einen Fahrer der uns überall hinfuhr.  Auf der Strasse, die sich den Berg hoch schlängelte, konnte man überall Affen beobachten. Oben angekommen machten wir eine kleine Bootstour.

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 Danach klapperten wir noch ein paar schöne Aussichtspunkte ab.

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Gegen Mittag fuhren wir zum Don Bosco Ausbildungszentrum, wo wir zum Essen eingeladen wurden.

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Der erste Advent:

Wirklich viel gibt es zum ersten Advent nicht zu erzählen, da man in Indien nur Heilig Abend feiert. Heute war ich das erste mal in der Kirche und bin dafür extra früh aufgestanden. Der Gottesdienst war auf Tamil, deshalb bereute ich es sehr, dass ich so früh aufgestanden bin. Da die Jungs beim Pfadfinder-Programm unterwegs waren, hatten wir nicht wirklich etwas zu tun. Abends sangen die Jungs ein paar Lieder. Und es wurde die erste Kerze an einem provisorischem Kranz angezündet.

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Am Mittwoch fuhren wir wieder zurück. Bevor wir fuhren durften wir beide einen Strauch pflanzen.

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Obwohl wir nur ein paar Tage mit den Jungs aus Salem verbracht haben, habe ich sie schon ins Herz geschlossen. Die Kinder waren sehr freundlich und fröhlich. Für weitere Informationen über dieses Projekt, empfehle ich die Blogs der Mädchen:  https://blogs.donboscovolunteers.de/annagoes2india/    https://blogs.donboscovolunteers.de/indiabenteuer/

Sonstiges

Bisher hatte ich noch nicht wirklich Heimweh! Natürlich vermisst man hin und wieder mal Sachen, die man hier nicht hat, wie z.B. ein gutes Bier, die alten Freunde, funktionierendes und zuverlässiges W-lan etc. Die Zeit vergeht sehr schnell. Jetzt bin ich schon seit 97 Tagen in Indien. Im großen und ganzen bin ich hier aber glücklich und zufrieden mit meiner Arbeit. Das Essen schmeckt mir gut und bis zur Innenstadt braucht man nicht lange, sodass man jederzeit einkaufen kann. Ich habe viele Freiheiten und das Programm lässt mir genügend Luft, sodass ich mich, wenn mir mal alles zu viel wird, in mein Zimmer zurückzuziehen kann. Vor ungefähr einem Monat haben wir angefangen richtig Tamil zu lernen. Einer unserer Fathers brachte uns in kürzester Zeit das Alphabet mit 247 Buchstaben bei. Inzwischen können wir sogar lesen, auch wenn unser Wortschatz noch nicht groß genug ist um etwas von dem Gelesenen zu verstehen. Aber daran arbeiten wir jetzt in unserer Freizeit. Weihnachtsfeeling ist noch nicht aufgekommen, dafür ist es noch zu warm. Seit Anfang November befinden wir uns offiziell in der Regenzeit, doch regnete es im November nur einmal.  Anfang Dezember fing die Regenzeit erst richtig an. Seitdem nieselt es fast jeden Tag. Die Temperatur sinkt zwischendurch sogar auf 18 Grad. Vor drei Tagen musste ich das erste Mal meinen Pulli auspacken. Nach Weihnachten bin ich ein bisschen auf Reisen. Ich werde am 25.12. nach Mumbai fahren und am 28.12. nach Goa weiter reisen. Dort werde ich dann meinen Geburtstag und Silvester feiern.

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Das ist das Einzige, was mich bisher hier an Weihnachten erinnert hat. Ich wünsche Allen eine schöne und hoffentlich nicht zu kalte Vorweihnachtszeit. Ich werde mich vor Weihnachten noch einmal melden.

Liebe Grüße aus Indien 🙂