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Willkommensplakat

Langsam wurde es heller in Coimbatore, die Sonne ging auf und alles und jeder erwachte langsam. Außer Jonathan und ich, dank Jetlag schliefen wir wie Murmeltiere. Auf einmal hörte ich in weiter Ferne ein dumpfes Geräusch. Es könnte sich um ein Klopfen handeln dachte ich mir, kümmerte mich jedoch nicht darum, drehte mich auf die andere Seite und schlief weiter. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit, aber handelte sich warscheinlich um Sekunden. Da klopfte es wieder. Klopf, klopf, klopf, klopf… Und ich hörte eine Stimme rufen: „Fabian, Jonathan, wake up!“ Da es in Indien ja bekanntlicher Weise warm ist (wir schlafen in Unterhosen, wenn der Ventilator Nachts an ist auch mit dünner Decke) musste ich mir erst noch Hose und T-Shirt anziehen bevor ich die Tür öffnete. Mit einem quitschen öffnete sich die Tür und davor stand ein Mann mit weißem langen Gewand. Es war Father Gabriel, der uns um 10, oder war es 11 Uhr Ortszeit zum Frühstück abholen wollte. Langsam wachte auch Jonathan auf und die morgentliche Prozedur konnte beginnen. Ich ging als erster ins Bad und „duschte“ (wobei waschen wohl hier das passendere Wort wäre) mich.Neben der Toilette hing an diesem Tag auch noch weiß Strahlend Klopapier, aber das solle sich die kommenden Tage ändern. 🙂

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Willkommensbild von den Kids

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Willkommensbild von den Kids

 

 

 

 

 

 

 

 

Da heute ja der mehr oder weniger erste Tag im Projekt war, ging alles noch vorsichtig voran. So war das Essen sehr mild gehalten (dies galt für das Essen der ganzen ersten Woche, wir merken schon wie sie die Schärfe an uns anpassen). Das Frühstück war trotz „milder“ schärfe, für den europäischen Gaumen etwas scharf, jedoch hatte ich anfangs mit schärferem Essen gerechnet.

 

An diesem ersten Tag spielten wir nach dem Frühstück überwiegend mit den „Special Kids“ (Alter: zwichen 6 und 16, jedoch fällt es uns noch schwer das Alter zu schätzen), dies sind die Kinder, die eine Sucht nach div. Substanzen, z.B. eine Sucht nach dem Geruch von Lösungsmittel haben, Alkohol, etc. Auf diese Kinder wird hier im Projekt besonders Acht gegeben, damit sie nicht rückfällig werden. Sie werden von ihren Eltern, die sich sehr um sie Sorgen, der Polizei oder anderen Leuten zum Projekt gebracht. Ab und zu kommt es mal vor, dass jemand von Ihnen aus dem Projekt ausbüchst bzw. dies versucht, dies ist jedoch nicht nur für die Kids schlecht, da sie wieder auf div. Substanzen zurückgreifen und rückfällig werden, sondern auch für das Image des Projekts. Im Großen und ganzen sind sie wie jeder andere, sie sind nur etwas auf die „schiefe Bahn“geraten, was auch jedem von uns passieren könnte. Mit ihnen spielen wir sehr gerne Carrom, Cricket, oder Ballspiele, wie Jägerball…

 Als Jonathan und ich ins Internet wollten um unseren Familien und Freunden zu schreiben, funktionierte das WLAN nicht, und ich dachte mir, „wie gut, das ich meiner Schwester bereits am Tag der Ankunft zu ihrem 18. Geburtstag gratuliert habe. Auch waren sämtliche Akkus, von unseren elektronischen Geräten leer, da wir noch nicht herausgefundenhatten, dass man die Steckdosen mit einem extra Schalter anschalten muss 🙂

 In Indien bzw, in unserem Projekt kommt es öfters vor, dass Leute die Geburtstag haben Essen an unseres, oder andere Projekte ausgeben und vorbeikommen. So war es auch an unserm ersten Tag hier, und die Kinder klatschten und sangen dem Geburtstagskind. An solchen Tagen (die wie gesagt häufig vorkommen) gibt es dann meist Chicken Biryani. Warum die meisten ausgerechnet dies verschenken, weis ich noch nicht wirklich, jedoch verbinde ich nun Geburtstag automatisch mit Chicken Biryani 😉

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Ein Junge aus unserem Projekt vor der „Geburtstagstafel“

 

Vor dem Abendessen wurde Basketball und Volleyball gespielt. Für das Gewinnerteam gab es eine Cola. Nach dem Turnier hieß es dann für alle waschen und ab zum Chicken Biryani 🙂

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Die Jungs beim Volleyball spielen

Der erste Tag war ziemlich anstrengend, da noch alles neu war und man noch nicht so viel wusste, dementsprechend waren wir am Abend Hundemüde 😉