Bärbel in Bolivia

mein Jahr in Bolivien

Mein neuer Alltag

Seit einer Woche arbeite ich nun im Hogar mit. Langsam stellt sich ein Alltag ein.

HogarDienstag war unser erster Arbeitstag. Mit viel Aufregung sind wir pünktlich um zwei Uhr im Hogar aufgetaucht. Mir wurde zugeteilt, nachmittags dem jüngsten Jungen bei den Hausaufgaben zu helfen. Da er erst in den Kindergarten geht, macht er Hausaufgaben, wenn die anderen in der Schule sind. Oft üben wir verschiedenen Buchstaben zu schreiben oder schneiden etwas aus einer Zeitschrift aus.

Um halb sechs holen wir dann die anderen Kinder von der Schule ab. Wenn wir Volontäre mit der Erzieherin am Schultor stehen, stürmen die Jungen begeistert auf uns zu und rufen laut unsere Namen. Sobald die Schulranzen verstaut sind, werden die Schuluniformen ausgezogen und wir scheuchen die Jungen in die Duschen. Oft endet das in einer Handtuchschlacht, aber am Ende sind dann doch alle Jungen frisch geduscht. Hogar

Momentan ist es so, dass danach das ganze Hogar in die nahgelegene Kirche pilgert, da dort eine Andacht gefeiert wird. Diese wird zu Ehren Anitas abgehalten, einer langjährigen Volontärin, die letzten Samstag im Alter von 92 Jahren verstorben ist. In Bolivien ist es Tradition, neun Tage lang nach dem Tod täglich eine Andacht mit Rosenkranz zu feiern. Manche Jungen nutzen die Zeit eher zum Schlafen, doch die meisten sind bei der Sache.

Auf die Andacht folgt das Abendessen und danach geht es auch schon Richtung Schlafsäle. Bis alle Kinder Zähne geputzt haben und umgezogen sind, ist es schon nach halb neun. Dann betteln die meisten Jungen um eine Gute-Nacht-Geschichte und ich habe mittlerweile Geschichten über Drachen oder Elefanten im Petto. Dann wird das Licht gelöscht und ich komme meistens noch an jedes Bett, um jedem Jungen persönlich ein Kreuz auf die Stirn zu machen und süße Träume zu wünschen. Bis neun bleiben wir dann noch, um die letzten flüsternden Jungen still zu bekommen und dann treten wir müde unseren kurzen Heimweg an. So sehen bisher ungefähr meine Arbeitstage aus.

 

Ein Polaroid mit Naomi zwischendurch

Ein Polaroid mit Naomi zwischendurch

Am Donnerstag Abend haben wir Volontäre unseren Feierabend genutzt und sind in die Stadt gefahren, um das bolivianische Nachtleben zu erkunden. Freitag ist unser freier Tag und den haben wir im Stadtzentrum verbracht. Wir haben uns über einen Markt treiben lassen, den Turm der Basilika San Lorenzo bestiegen und in einem Park die Sonne genossen. Ausklingen ließen wir unseren Tag mit einem gemeinsamen selbstgekochten Essen.

Im Schwimmbad

Im Schwimmbad

 

Auf den Samstag freuen sich die Kinder am meisten, da es ins Schwimmbad geht. Zusammen mit den Kindern aus Mano Amiga (hier mehr Infos zu dem Tag, den ich in Mano Amiga verbracht habe) gehen wir ins das Schwimmbad der Einrichtung. Es wird viel geplanscht und gespritzt und alle Kinder lieben das Schwimmen.

Nach dem Umziehen haben wir mit den Kindern Fußball gespielt und es durfte ein Film geschaut werden: Pokémon. Sonst geht auch der Samstag mit der üblichen Duschschlacht und dem üblichen Gute-Nacht-Ritual zu Ende.

So geht nun die erste Arbeitswoche zu Ende. Bisher gefällt es mir sehr, auch wenn es sehr anstrengend ist.

 

Vorheriger Beitrag

Eine Tour durch Santa Cruz

Nächster Beitrag

Fiesta und Naturaleza

2 Kommentare

  1. Liebe Stefanie und Familie,

    freut mich sehr von euch zu hören! Ich wünsche euch einen guten Start in den Herbst und natürlich ganz viel Spass bei der Firmung! Liebe Grüsse

  2. Stefanie Pfister

    Liebe Bärbel,
    du bist schon zwei Wochen in Bolivien, die Zeit geht rum und du wirst gebraucht wie die Bilder zeigen. Vielen Dank dafür.
    Bei uns kehrt der Herbst so langsam ein und wir sind in Vorbereitung auf Jacobs Firmung.
    Muchas reguerdas y hasta pronto
    Stefanie und die Pfälzer

Kommentare sind geschlossen.

Läuft mit WordPress & Theme erstellt von Anders Norén